Russeninvasion

Wie jetzt seit neun Jahren geht der Jahrgang der Czech-Tour mit dem Open Praha und dem in Marienbad seinem  Ende entgegen.  Neu ist, dass die bisher Führenden  in Anbetracht der (vermeintlich) schwächeren Gegnerschaft im B-Turnier melden. Damit verspricht dies interessante Konstellationenund Gegnerschaft.

Vor der ersten Runde stand natürlich erst mal die Anreise. Und wie immer , wenn das Bannewitzer Schach sich den öffentlichen Verkehrsmitteln anvertraut, gibt’s erst mal Unanehmlichkeiten und Verzögerungen.  Bin schon jetzt auf die Rückfahrt gespannt.

Die erste Runde wuchs sich für mich zu einer schier endlosen Geschichte aus. Mit dem Bonus von 30 Sekunden je Zug ergab das bei über 100 Zügen die längste Partie am Eröffnungstag. Und alles nur, weil ich eine schöne Kombination im 35. Zug übersah. Mein Sieg war aber in keiner Phase gefährdet.  Dieser beschehrte mir dann für die 2. Runde einen  der Turnierfavoriten als Gegner, natürlich einen Russen. 

Und damit bin ich schon beim Stichwort.  Zum Frühstück im Hotel musste ich seine Landsleute ertragen. Dazu muss ich zu meiner Schande eingestehen, dass ich mich nach meiner ersten Übernachtung in einem bundesdeutschen Hotel nach dem Frühstück elendig fühlte, einfach aus der Tatsache heraus, dass ich mich (fast) überfressen hatte.

Was ich aber hier am Samstag erlebte, sprengte all meine Vorstellungskräfte. Erst drehen die Russen ihren slawischen Brüdern des Gashahn ab, dann fallen sie per Bus hier ein, drehen die Heizung auch noch auf die höchste Stufe, zumindest kamen sie fast ausnahmslos in Schlappen und Unterwäsche  zum Früshtücksbufet und plünderten dieses mit Brotbüchsen und Thermoskannen.  

Ich verlies den Frühstücksraum panikartig und widmete mich der Vorbereitung auf Towarisch Golcman. Das stellte sich dann jedoch um 16:00 Uhr als Fehlinvestition heraus.

Ich bekan Holländisch vorgesetzt . Zu dieser Eröffnung hatte ich mich früher schon mal ausgelassen.

So brutal wie seine Landsleute beim Frühstück waren, knüpfte ich ihm einen Bauer ab. Er hatte jedoch das Läuferpaar und wollte aus Gnatz auf Gewinn spielen. Mit meinen wenigen Kenntnissen der russischen Sprache, machte ich ihm klar, dass ich dieses Läuferpaar spalten werde. Somit bot er mit seinem 2299 selber remis an. So konnte ich im Gegensatz zum Vortag schon rechtzeitig meinen Platz in der Stammkneipe einnehmen.

Der anschließend etwas getrübte Blick in meinen Computer, vergegenwärtigte mich mit  meinem heutigen Gegner Rainer Siegmund vom SV Striesen . Ich hatte ihn erst beim Weihnachtsblitz in Striesen betrogen, so dass ich der Meinung war, er wolle gar nicht richtig kämpfen. Das war aber wieder mal eine Fehleinschätzung. IOc musste ich mich mit Schwarz lange mühen, bis er selber Remis bot.  ich hoffe natürlich, dass Alex das in einer woche toppen kann.

Somit habe ich einen ganz passablen Start hingelegt. Mal sehen was die nächsten 6 Runden bringen.  

  

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