Einfach zu alt !

In Vorbereitung auf mein schachliches Highlight für 2012 – das
Auswärtsspiel am 15.Januar,  irgendwo im Niemandsland zwischen Sachsen,
Böhmen und Schlesien – habe ich meine guten Vorsätze über den Haufen
geworfen. Ich wollte kein Turnier mehr spielen, zu dem ich an mehreren
Tagen, mehr als ein mal ans Brett muss. Habe mich also in für mich
unbekannte Gefilde aufgemacht und über die erste sozialistische Stadt
der verblichenen DDR FFO erreicht. Obwohl: Mein Navi hat mehrmals
hartnäckig behauptet, ich solle doch nach Frankfurt am Main abbiegen.
Quartier habe ich in der Dammvorstadt genommen. Hier wollen sie zwar
Groschen als Zahlungsmittel – das aber mehr als die Hälfte günstiger als
am Austragungsort ( 62 € Sonderpreis für das Zimmer sind dort schon
happig , unverschämt sind dann allerdings die zusätzlichen 11 € fürs
Frühstück  – das allein wären noch 1989  ungefähr 40 Mark für die
Getreuen aus oben erwähntem Stalinstadt).
Außerdem muss man im Ramada – FFO bei geschlossenem Fenster schlafen,
will man nicht die ganze Nacht dem Transitverkehr nach Warschau,
Kaschubien ,Baltikum, Ostpreußen und St. Petersburg lauschen.
Hier am Rande der Dammvorstadt ist man mitten im Wald.
Das Turnier begann heute 10:00 Uhr. Mein Gegner holte gleich zur
Begrüßung die Keule raus. Er kenne da jemanden aus unserem Verein, der
aber im Gegensatz zu ihm ein schachlicher Zwerg sei. Auf Grund seines
Dialektes konnte er nur unser Spitzenbrett der 2.Mannschaft meinen –
also Gruß an den Zwerg.
Diesem Menschenschlag wird ja nachgesagt, dass er an gewissem
Körperteilen übel rieche. ZurEhrenrettung meines Gegners: Das war bei
ihm nicht der Fall. Allerdings war er nach 5 Stunden (wir spielten die
längste Partie in unserer Gruppe)   arg stinkig, nachdem ich eine
Remisstellung ( Gruß an Pipo II – ich habe deine Stellung (Stonewall)
vom Sonntag richtig zu Ende gespielt –  das habe ich mir abgeguckt !!!)
per Läuferopfer zum “Tot-Remis” mit nur noch Restsekunden auf der Uhr
gebracht hatte.
Noch übler traf’s mich in der 2. Runde. Der Schachfreund trägt den üblen
Geruch schon im Namen seines Vereins. Sicherlich ist das der Tatsache
geschuldet, dass er nur zur Hälfte der Zeit meines Gegners Nummer 1 das
Wasser sieht.
Als Setzlistennummer 1 spielte er arg gekünstelt. Da ich aber nun
wirklich zu alt bin, nach nur einer Stunde Pause noch mal zu kneten,
nahm ich sein Remisgebot an, nachdem er meins zugs zuvor abgelehnt hat.

Link zum Turnier

Whiterock
die Wölfe kommen -nie allein !

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentar verfassen