Als ich heute gegen 12.30 Uhr das Brett von Elisaweta Kanibalotzka sichten wollte, war die Partie schon vorüber. Wie mir Günther berichtete, lief unser Braumeister in eine Springergabel gegen die Kämpferin – 1:0 für Elisaweta. Wie dem auch sei: Warum startet eine Schachspielerin vom Kaliber der Kanibalotzka nicht für einen ordentlichen Verein, sondern für “Senioren Dresden”? Auch wenn ich mir vielleicht den Unmut unserer Bannewitzer zuziehe: Die Kanibalotzka wäre eine Verstärkung für unseren Verein. Wenn wir schon Osnabrücker als Mannschaftsleiter einsetzen, könnten wie auch ordentliche Sowjetbürger aufnehmen. Ich sehe das jedenfalls sehr positiv. Für Jürgen war es natürlich weniger erfreulich.
Elisaweta Kanibalotzka war 12.30 Uhr schon als Kiebitz unterwegs
Einzig spielender Bannewitzer war Walter, der seinen Gegner in einem Läuferendspiel bezwingen konnte.
Walter, kurz vor des Gegners Aufgabe
Jürgen der Pilzsammler machte Remis. Allerdings lief die Endstellung noch alles offen. Warum kämpfte er die Sache nicht aus? So kann man nicht ganz vorn landen. Morgen muss er gegen Vilorij Bisse ran. Das wird kein Selbstläufer.
Günther verlor, war aber guten Mutes für die morgige Partie.
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12:30 Uhr im Spielsaal zu erscheinen und dann auf laufende Partien unserer Recken zu hoffen, das ist schon ziemlich verwegen. Da gingen wohl die Uhren zu Hause falsch ?
Wir mußten eine Stunde zurück stellen und nicht nach vorne !
Übrigens reicht schon ein Pirat , ein schwarzer Kardinal (hat der auch eine frei stehende Badewanne ?), ein Frosch (der wahrscheinlich beim Vorangenannten am Wannenrand sitzt) u.a. im Verein, Da kann ich auf eine postsowjetische Kan(n)ibalin verzichten, auch wenn sie heute geschickt ein Mattnetz gegen unseren Braumeister knüpfte, gegen das er leider nicht die beste Erwiderung fand.
Jürgen hatte Vorteil in seiner Stellung gegen den Siebenlehner P.Kahn. Laut seiner Aussage kämpft er nur für eine ordentliche ELO-Zahl. War aber trotzdem schade.
Schön das Walter heute gewonnen hat. Er hat freilich auch ordentlich in Nähe des Hotels geparkt. Gestern bin ich nur mit Mühe an seinem straßenmittig parkenden Oldtimer vorbei gekommen.
Und Günther kann mit dem bisherigen Verlauf sehr zufrieden sein. Gestern lehnte sein Gegner ein Remisangebot mit Hinweis auf Günthers geringe Wertzahl ab. Da hat dann wohl doch der Ehrgeiz, der heute fehlte, den Ausschlag gegeben. Hochmut kommt eben immer noch vor den Fall.
Das geht zu weit! Die Elisaweta als Kannibalin zu bezeichnen ist unter der Gürtellinie!
Ich werfe dir in ihrem Namen das folgende Gedicht(was du wahrscheinlich noch gut kennst) entgegen:
Verse vom Sowjetpaß
===============
Mit
Wolfszähnen wollt ich den Amtsschimmel fassen,
ich spotte jedes gestempelten Scheins.
Jedes Schriftstück möcht ich allen Teufeln überlassen,
jedes Amtsformular. Bis auf eins …
Im langen Laufgang der Abteile und Kajüten bewegt sich
gemessen der Kontrollor.
Man reicht ihm den Paß;
auch ich – den gehüteten purpurnen Ausweis hol ich hervor.
Der eine Paß wird süß angefeixt.
Dem andern begegnet man schnoddrig und dreist.
So berührt man mit fürchtigem Scheuen
den britischen Doppel-Leuen.
Mit einem Blick,
der in Himmeln schwimmt,
mit der Demut des frommen Ahners,
nimmt man,
wie man ein Trinkgeld nimmt,
den Reisepaß des Amerikaners.
Vor dem polnischen steht man
als der Ochs vorm neuen Tor,
die Augäpfel kugeln aus den Höhlen hervor.
Erzpolizeiliche Sturheit:
ja wieso denn?
was sind das (wie kommen Sie mir vor?)
für neue geographische Moden?
Und bar jeder Regung von Liebe und Haß,
von Wallungen, inneren Fehden,
nimmt man kaum blinzelnd
den dänischen Paß und die
aller sonstigen Schweden.
Doch plötzlich,
sieh da:
seinen Mund verzerrt
wie verbrüht
der gestrenge Büttel;
denn eben gewahrt er,
der amtliche Herr,
mein Paßbuch im knallroten Kittel.
Er nimmt’s –
wie eine Bombe,
wie ein Stachelschwein,
wie die zweischneidigste
Rasier-Gillette,
wie eine Schlange mit zwanzig Hornklapper-Reihn,
die zwei Meter Strecklänge hätte.
Vielsagend zwinkert der Gepäckdienstmann,
hebt mein Köfferchen auf liebreichen Armen,
der Gendarm blickt fragend den Spitzel an,
der Spitzel den Gendarmen.
Mit welchm Genuß schlügen diese Tellerkappen
mich ans Kreuz in peitschendem Haß –
einzig für das Sichel-und-Hammer-Wappen
in meinem sowjetischen Paß.
Mit Wolfszähnen wollt ich den Amtsschimmel fassen,
ich spotte jedes gestempelten Scheins.
Jeden Aktenwisch würd’ ich dem Teufel überlassen,
jedes Amtsformular.
Bis auf eins …
Das will ich
aus breitem Hosenbausch
ziehn –
meines Daseins
unschätzbaren Lohn.
Da, lest,
beneidet mich,
seht,
wer ich bin:
Bürger der Sowjetunion.